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Wie meine Tattoomotive entstehen

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Meine Tattookunst


Jeder Tätowierer hat ganz eigene Vorlieben, welche Motive oder welchen Stil er am liebsten tätowiert und am sichersten beherrscht. Der gute Allrounder, der alle grundlegenden Stile beherrscht und sowohl ein realistisches Portrait als auch den Oldschool Anker mit Herz tätowiert, ist selten geworden und auch wenig gefragt.
Tattoos sollen individuell sein. Über die Einzigartigkeit entscheidet nicht nur die Motividee, sondern vor allem auch die persönliche handwerkliche und künstlerische Umsetzung.

Meine Tattoomotive kennt ihr schon. Hier erzähle ich euch, wie sie zustande kommen und was mir wichtig ist.

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Meine Inspiration
Ich finde meine Ideen und die kleinen Geschichten, die hinter jedem meiner Bilder stehen, wann immer ich draußen in der Natur bin. Ganz besonders Tiere berühren mich mit ihrer Unschuld und Reinheit, ihrem spielerischen Miteinander und der ergebenen Selbstverständlichkeit, mit der sie den Härten des Lebens begegnen. Sie werden für mich zur Symbolfigur für menschliche Gefühle und Sehnsüchte.

Faszinierend find ich auch die Welt der Pflanzen und Heilkräuter. Ich liebe es, ihre verschiedenen Formen zu zeichnen, sie in Ornamente umzuwandeln und damit meinen Bildern einen Rahmen zu geben. Ihre Bedeutungen und Kräfte sind so vielseitig, dass wirklich für alles ein Kraut zu wachsen scheint. Ihre Symbolkraft ist phantastisch.

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Künstlerisch hat mich der Jugendstil am meisten geprägt. Ich weiß noch, als ich in meiner Goldschmiedeausbildung das erste Mal die Werke von René Lalique sah. Es hat mir den Atem verschlagen, seine Schmuckstücke haben mich sehr berührt. Ich kehre immer wieder zu den schwungvoll, abstrakten Ornamentformen dieser Epoche zurück.

Wie die Natur auch ihre wunderschönen und grausamen Seiten hat, ist mir die dunkle Seite des Lebens nicht fremd. Melancholie und auch Symbole für Vergänglichkeit und Tod finden immer wieder den Weg in meine Bilder. Ich verleihe damit Themen Ausdruck, die wahrgenommen und ihren Platz in uns finden wollen.

Meine Technik
Meine Motive sind immer sehr linienbasiert und illustrativ. Das entspricht nicht nur der Art, wie ich generell gern zeichne, sondern hat auch ganz technische Gründe. Ganz nach dem Motto ‘bold will hold’ folge ich der Tradition und Erfahrung vieler Generationen von Tätowierern und gebe meinen Tattoos ein ‘Gerüst’ aus Linien, das euer Hautbild auch dann noch wirken lässt, wenn eventuell die Farbpigmente durch viel Sonne doch über die Jahre leiden.

Linien
Die Linie hält das Bild zusammen, genügend Kontrast macht es immer lesbar. Trotzdem achte ich darauf, dass die Linien dabei nicht zu dick oder statisch werden. Ich gestalte meine Bilder gern schwungvoll und den Körperlinien angepasst. Eine zu starke Linie macht das Motiv zu starr.

Schatten
Am liebsten nutze ich inzwischen das stippling für Schattierungen. Diese Technik ermöglichst statt einer flächigen Schattierung viele kleine Punkte und ist nicht nur sehr hautschonend beim Tätowieren, sondern gibt dem Tattoo auch eine wunderbare Struktur und Lebendigkeit.

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Meine Farben
Ich arbeite fast ausschließlich im Blackwork, das heißt starke schwarze Kontrastflächen und viel Struktur durch Linien. Wenn ich doch mal zum Farbregal greife, besteht meine Palette aus eher gedeckten Farben: Erdige Töne, Waldgrün, Ocker und Blütenfarben gehören hier zu meinen Favoriten.
Auch bei farbigen Motiven bilden Linien und kontrastreiche Schattierungen die Basis und machen das Tattoo auch über Jahrzehnte haltbar.

Meine Wunschmotive für die Zukunft
Neben der Tier- und Pflanzenwelt, die mich immer wieder von Neuem fasziniert, würde ich sehr gern Motive aus Sagen und Mythen, besonders auch aus düsteren Welten umsetzen. In meinem Kopf schwirren so viele Einhörner, Pixies, Kelpies und Trolle herum, die gerne unter die Haut möchten. Winking

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Habt ihr konkrete Fragen zur Umsetzung bestimmter Motive? Habt ihr ein Märchen oder eine Sage, die euch schon lange begleitet und die ihr gern auf der Haut tragen würdet?
Lasst es mich in den Kommentaren wissen <3
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